Mitten im Leben umfangen vom Tod

Gottesdienst vom 20. November 2005

Einleitung: Alexandra: „Was ist das Ziel“

Begrüssung:

«Mitten im Leben umfangen vom Tod» ist das Thema des heutigen Gottesdienstes der Lesbischen und Schwulen Basiskirche, in deren Namen ich Euch herzlich begrüsse. Nach dem Kirchenkalender ist heute Totensonntag. Tod und Leben gehören zueinander: Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen.

So feiern wir diesen Gottesdienst im Namen Gottes, Anfang und Ende allen Lebens, des Sohnes, der den Tod überwunden und seine Macht gebrochen hat und im Namen des Heiligen Geistes, der Geist des Lebens ist.

Meditativer Teil:

Text: Hiob 14, 1 –2; 7 – 12

Was ist der Mensch von einer Frau geboren? Sein Leben ist kurz, doch voller Unrast. Wie eine Blume blüht er und verwelkt, so wie ein Schatten ist er plötzlich fort.

Für einen Baum gibt es noch eine Hoffnung:

Wenn man ihn fällt, dann schlägt er wieder aus. Selbst wenn die Wurzeln in der Erde altern, der Stumpf im Boden abstirbt und verdorrt – er muss nur ein klein wenig Wasser spüren, dann treibt er wieder wie ein junges Bäumchen.

Doch stirbt ein Mensch, so ist es mit ihm aus. Wenn er gestorben ist, wo bleibt er dann? Vielleicht geschieht’s, dass Ströme nicht mehr fliessen, dass auch das Wasser aus dem Meer verschwindet; doch tote Menschen stehen nicht mehr auf, sie werden nie aus ihrem Schlaf erwachen. Noch eher stürzt der ganze Himmel ein!

Lied: Bleibet hier und wachet mit mir

Text: Prediger 9, 1 – 10

Ich habe über alles nachgedacht und bin zu der Einsicht gekommen, dass auch die Klugen und Rechtschaffenen in allem, was sie tun, von Gott abhängig sind. Nicht einmal, warum sie lieben oder hassen, wissen sie. Alle trifft das gleiche Schicksal, ob sie nun Gottes Gebote befolgen oder sie übertreten, Gutes oder Böses tun, sich rein halten oder sich beflecken, Gott Opfer bringen oder nicht. Dem Schuldlosen ergeht es nicht besser als dem Verbrecher, der den Reinigungseid scheuen muss.

Es ist zum Verzweifeln, dass auf alle ohne Unterschied dasselbe Ende wartet. Weil die Bösen nicht auf der Stelle bestraft werden, ergreift sie Verblendung und sie treiben es noch schlimmer. Aber zuletzt müssen alle sterben. Solange ein Mensch lebt, hat er noch Hoffnung, und ein lebender Hund ist immer noch besser als ein toter Löwe. Die Lebenden wissen wenigstens, dass sie einmal sterben müssen. Die Toten wissen überhaupt nichts mehr. Ihre Verdienste werden nicht belohnt; denn niemand denkt mehr an sie. Ganz gleich, ob sie einst Liebe, Hass oder Eifersucht erregt haben, alles ist aus und vorbei. Sie haben auf ewig keinen Anteil mehr an dem, was unter der Sonne geschieht.

Darum iss Dein Brot und trinke Deinen Wein und sei fröhlich dabei! So hat es Gott für die Menschen vorgesehen, und so gefällt es ihm.

Nimm das Leben als ein Fest: Trage immer frisch gewaschene Kleider und sprenge duftendes Öl auf Dein Haar! Geniesse jeden Tag mit der Frau die Du liebst, solange dieses flüchtige Leben dauert, das Gott Dir geschenkt hat. Denn das ist der Lohn für die Mühsal dieses Lebens.

Wenn sich der die Gelegenheit bietet, etwas zu tun, dann tu es mit vollem Einsatz. Denn Du bist unterwegs zu dem Ort, von dem kein Mensch wiederkehrt. Wenn Du tot bist, ist es zu Ende mit allem Tun und Planen, mit aller Einsicht und Weisheit.

Lied:  Bleibet hier und wachet mit mir

Klagegebet

Woher soll ich sie nehmen,
die Kraft,
am Anfang eines Tages.

Woher soll ich ihn nehmen ,
den Willen,
nach der Nacht der Willenlosigkeit.

Woher soll ich sie nehmen,
die Freude,
nach den Bildern des Schreckens.

Woher sie wohl kommt,
die Sonne
nach jeder Dunkelheit?

Man sagt mir,
ich solle es nicht so schwer nehmen

Man sagt mir,
das Leben ginge weiter.

Man sagt mir,
jeder müsste lernen
Verluste zu überwinden.

Man sagt mir,
jede Prüfung des Lebens
brächte mich weiter.

Man sagt mir
die Zeit lässt jeden Schmerz vergehen.

Aber

hier und jetzt bin ich allein!
Mein Gott
lass mich nicht alleine in diesen Abgrund stürzen.
Strecke Deine Hand aus und fange mich im Fluge ab
bevor ich
am Boden
zerbreche.

(Tina Krug)

Musik:Tango Argentino, „Tristeza separacion“

Predigt Offb 21, 1 – 7

Mitten im Leben sind wir umfangen vom Tod.

Dies ist der Anfang eines Kirchenliedes .

Früher war der Tod allgegenwärtig: bis ins 19.Jh. hinein starben Menschen täglich mitten im Alltag. Sei es der Bettler auf der Strasse, die Mutter im Kindbett oder der Mann bei einem Arbeitsunfall auf dem Feld, in den neu entstandenen Fabriken.

Selbst eine Erkältung konnte im 18.Jh. durchaus einen tödlichen Verlauf haben. Der Tod gehörte zum Leben dazu. Die Toten wurden zuhause aufgebahrt, oft half die so genannte Leichenfrau beim Waschen, Anziehen und Aufbahren. Sie war auch diejenige, die den hinterbliebenen Angehörigen Trost spendete. Gleichzeitig waren die Angehörigen in das soziale Netz von Grossfamilie, Nachbarn und Freunden eingebunden. Die Begräbnisse wurden je nach Stand und Geldbeutel feierlich begangen, vor allem im 19.Jh., als die „schöne Leich“ richtiggehend inszeniert wurde.

Früher war nicht alles besser, nur weil der Tod alltäglich war. Denn durch den alltäglichen Tod, der zum Teil noch in meiner Grosselterngeneration vorkam, konnte es schon mal passieren, dass spielende Kinder ins Haus stürmten und völlig unvorbereitet den / die aufgebahrte Angehörige sah. Die Leichenfrau, wie auch die Totengräber waren zum Teil sozial geächtet und mussten vor der Stadtmauer leben. Nicht selten wurde den Leichenfrauen nachgesagt, sie stünden in Verbindung mit Gevatter Tod oder sogar dem Teufel selbst. Einige von ihnen wurden deswegen im Mittelalter und auch später noch hingerichtet.

Das soziale Netz, das die Trauernden auffing, war bzw. ist gleichzeitig mit sozialem Druck verbunden, sich in der Trauerzeit an bestimmte Spielregeln zu halten, wie z. B: angemessene Trauerkleidung und angemessenes Verhalten.

Und die Inszenierung der „schönen Leich“ im 19.Jh. hatte im Hintergrund den schon damals harten Konkurrenzkampf der Bestatter, die versuchten, sich gegenseitig die Leichen abzujagen. Oft erfuhren die Angehörigen durch den Bestatter, dass ein Familienmitglied verstorben war, bevor die amtliche, offizielle Benachrichtigung kam.

Mitten im Leben vom Tod umfangen.

Gestorben wird immer, auch heute noch. Aber bittschön dann im Spital oder im Hospiz. Möglichst unsichtbar. Der Bestatter fährt daher beim Spital immer an den Hintereingang. Die Leute könnten sonst auf die Idee kommen, man könnte im Spital sterben.

Der Tod ist heute eines der grössten gesellschaftlichen Tabus. Trauernde Angehörige müssen möglichst effizient und kurz trauern. Es gibt so gut wie keinen Sonderurlaub mehr für Todesfälle naher Angehöriger. Angehörige werden oft mit ihrer Trauer alleingelassen. Die Aufgabe des Bestatters ist es, alles möglichst unsichtbar zu machen und das vor allem preiswert. Sagt ein Pfarrer oder eine Pfarrerin „Ich mache am liebsten Abdankungen“ oder sage ich selbst „mein absoluter Traumjob ist Bestatterin“, dann kommt oft das Entsetzen in der Frage „wie kannst Du nur?“.

Durch die Tabuisierung des Todes findet die alltägliche Auseinandersetzung nicht mehr statt. Dennoch gibt es eine Individualisierung und Privatisierung der Trauer und des Todes: sei es durch individuelle Trauerfeiern und – rituale, durch Bestatter, die alte Rituale neu beleben, wie z.B. die Hausaufbahrung. Es werden eigene Trauernetze aufgebaut durch Trauergruppen, – cafés oder sogar Reisen für Trauernde. Trauernde bleiben dadurch unter sich und dürfen ihre Trauer nicht nach aussen tragen.

Oder aber die Trauer wird „wegetröstet“, wo es doch so nötig wäre, der Trauer Raum, Zeit und Möglichkeit zu geben.

Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen.

Lesen des Predigttextes Offenb 21, 1 – 7

Dann sah ich eine neuen Himmel und eine neue Erde. Der erste Himmel und die erste Erde waren verschwunden, und das Meer war nicht mehr da. Ich sah, die die Heilige Stadt, das neue Jerusalem von Gott aus dem Himmel herabkam. Sie war festlich geschmückt wie eine Braut, die auf den Bräutigam wartet.

Vom Thron her hörte ich eine starke Stimme: „Jetzt wohnt Gott bei den Menschen! Er wird bei ihnen bleiben und sie werden seine Völker sein. Gott selbst wird als ihr Gott bei ihnen sein. Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben und keine Traurigkeit, keine Klage und keine Quälerei mehr. Was einmal war ist für immer vorbei.“

Dann sagte der, der auf dem Tod sass: „Schreib diese Worte auf, denn sie sind wahr und zuverlässig.“ Und er fuhr fort: „Ja, sie sind in Erfüllung gegangen! Ich bin der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. Wer durstig ist, dem gebe ich umsonst zu trinken. Ich gebe ihm Wasser aus der Quelle des Lebens.“

Früher, als der Tod mit dem Leben verbunden war, war dieser Text von ungeheurem Trost und Verheissung. Diese Welt ist nicht die endgültige Welt, das Leiden und die Quälerei wird nicht endgültig sein. Es wird eine neue Welt geben, in der Gott bei den Menschen wohnt und ihnen Wasser des Lebens zu trinken gibt. Dieser Text war eine Verheissung, eine Hoffnung, dass es wenigstens im Jenseits ein besseres Leben gibt. Die Menschen richteten früher ihr Leben auf diese Hoffnung aus, denn im Diesseits konnten sie oft nicht mit einer Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse rechnen.

Heute ist der Tod „beherrschbar“, wir haben Medikamente und Maschinen, die Leben künstlich verlängern können. Die Lebenserwartung ist in unseren Breiten immens gestiegen. Von nicht einmal dreissig Jahren um etwa 1800 bis auf über siebzig Jahre 200 Jahre später. Alles scheint machbar und erlaubt. Im „Machbarkeitswahn“ wird der Tod zu einer unangenehmen Nebenwirkung, die auftreten kann, aber nicht darf.

Das Leben heute ist auf das Diesseits ausgerichtet. Wir versuchen das himmlische Jerusalem auf die Erde zu holen, so dass kein Leid, keine Traurigkeit mehr auf der Erde sei. Doch wir leben immer noch auf der ersten Erde mit dem ersten Himmel und wir haben nicht das Wasser des Lebens, wir sind nicht Anfang und Ende.

Nur Gott kann die neue Erde und den neuen Himmel schaffen. Im neuen Jerusalem wird Gott bei den Menschen wohnen.

In unserem jetzigen Leben wird es immer Trauer geben, um einen geliebten Menschen, ein verlorenes Lebensziel, verlorene Heimat. Unser Leben ist ein „abschiedliches Leben“, wie die Psychologin Verena Kast sagt.

Im Leben gibt es immer Abschiede, sei es durch Umzug, Prüfungen, Trennungen etc. Einer der schmerzhaftesten Abschiede ist der von einem geliebten Menschen. Am Anfang ist der Schock, dass es diesen geliebten Menschen nicht mehr gibt und es zumindest in diesem Leben nicht mehr möglich sein wird, ihm von Angesicht zu Angesicht zu begegnen.

Wenn der erste Schock vorüber ist, kommen die widerstreitenden Gefühle, Trauernde sind oft innerlich zerrissen: der Tote, dem es jetzt gut geht, der / die Trauernde, der es jetzt beschissen geht, der / die sehr traurig, manchmal sogar wütend über den Verlust ist. Oft ist diese Zeit am schwierigsten, die Zeit der widerstreitenden Gefühle, in der der / die Trauernde neben sich steht, sozusagen von sich selbst ver – rückt ist.

Trauer braucht ihre Zeit und ihren Raum, aus diesem Grund gab und gibt zum Teil heute noch das Trauerjahr, das vor allem diesen widerstreitenden Gefühlen Zeit und Raum gibt. Das soziale Umfeld wusste, dass sich die Hinterbliebenen in einer aussergewöhnlichen Situation befinden. Und auch wenn es heute vermutlich nicht in den gesellschaftlichen Kontext passt, ist es dennoch wichtig, der eigenen Trauer Raum, Zeit und Möglichkeiten zu geben.

Der / die Tote ist versorgt, er / sie ist in Gottes Hand, im himmlischen Jerusalem. Trotz des himmlischen Jerusalems ist die Trauer um den / die Verstorbene da. Der Verlust schmerzt und ist nicht zu ersetzen. Das Leben ohne den geliebten Menschen muss erst neu gelernt werden. Die Sorge um das Leben bekommt einen neuen Stellenwert. Die Vision vom himmlischen Jerusalem kann eine Entlastung, ein Trost sein: dem / der Toten geht es gut, er / sie ist versorgt in Gottes Hand. Ein Hoffnungsschimmer im dunklen Meer der Traurigkeit: auch wenn der Verlust schmerzt und es mir als Trauernder beschissen geht, gibt es die Hoffnung auf den Tag, auf das Licht am Ende des Tunnels, dass ich eines Tages sagen kann: „Er / sie ist tot und ich lebe.“ In der Hoffnung auf die neue Erde und den neuen Himmel gibt es keine Traurigkeit mehr, denn Gott wird bei den Menschen wohnen.

Gott ist mehr ein als Trauerbegleiter, der unsere Tränen abwischt: Gott begräbt den Tod selbst. Bei ihm gibt es nicht nur keine Traurigkeit, keine Klage, keine Quälerei mehr. Der Tod ist für immer vorbei, weil Gott ihn begraben hat. Gott hat das Wasser des Lebens, von dem wir trinken dürfen.

Mitten im Leben umfangen vom Tod

in der Hoffnung auf den Quell des Lebens, das himmlische Jerusalem, wo Gott bei den Menschen wohnen wird und der Tod für immer begraben ist.

Amen.

Lied: Die Nacht ist vorgedrungen

Überleitung zum Abendmahl:

Leben und Tod sind auf dieser Erde und diesem Himmel miteinander verbunden. Am Ende des Kirchenjahres gedenken wir der Toten und der Endlichkeit unseres Lebens. Durch die Ankunft, im Lateinischen Advent, Jesu Christi fängt etwas Neues an: die Macht des Todes ist nur noch endlich. Am Tag vor Allerseelen, im anglo – amerikanischen Raum auch Halloween genannt, ist das Reich der Toten mit den Lebenden verbunden. Ursprünglich waren die beleuchteten Kürbisse nicht zur Vertreibung, sondern als Einladung an die Toten gedacht. Auf vielen Tischen steht deswegen ein Gedeck mehr.

Das Abendmahl im Christentum ist ein symbolisches Vorwegnehmen des himmlischen Freudenmahles. Es ist ein Gemeinschaftsmahl von Lebenden, Sterbenden und Toten. Bei vielen alten Kirchen sind die Friedhöfe direkt bei den Kirchen angelegt. Bei der Feier des Abendmahls schauen die Feiernden auf den Friedhof, so dass die Toten ins Abendmahl miteinbezogen sind.

Wer zum Abendmahl in den Chorraum gehen möchte, kann sich auf dem Weg eine Rose oder eine Kerze nehmen, als Gedenken an einen verlorenen Menschen. Vor dem Altar ist ein Behälter mit Kerzen für diejenigen, die mehrere Kerzen brauchen. Die Kerzen könnt ihr / Sie auf dem Tuch in der Mitte des Chorraums ablegen. Das Tuch symbolisiert den Lebensweg, durch die Kerzen und Rosen sind die Toten und Sterbenden in unserer Mitte.

Abendmahl

Einleitung: In der Stille oder auch laut bringen wir vor Gott, was uns in diesen Augenblicken bewegt, was uns freut, worüber wir dankbar sind und was uns bedrückt und Angst macht.

Stille bzw. Gebet

Gott, wir bitten Dich, nimm unsere Gedanken an und erhöre unser Gebet. Amen.

Präfation und Sanctus:

Gott, wir haben Grund dir zu danken und dich zu loben.
Du hast alles erschaffen und wirst alles neu schaffen:
einen neuen Himmel und eine neue Erde.

Du bist der Anfang und das Ende,
der Erste, der Letzte und der Lebendige.
Du willst unser Gott sein, und wir sind Deine Söhne und Töchter.
Du hast uns in Deine Gemeinde gerufen aus allen Völkern der Erde
durch Jesus, Deinen Sohn, unseren Herrn und Bruder.
Er hat unter uns Deine Gegenwart gelebt.
Er war Zeuge Deiner Wahrheit.
Er hat Verzweifelte getröstet, unter die Räuber Gefallene gesehen und aufgerichtet.
Seine Vision von Gottes Welt hat uns einen neuen Horizont eröffnet.
Er wurde gekreuzigt und hat den Schmerz der Welt durchlitten.
In seiner Auferstehung hast Du für alle neues Leben erschlossen.
Der Tod wird nicht mehr sein noch Leid noch Schmerz wird mehr sein.
Alles wird verwandelt.
Darauf hoffen, dafür danken wir Dir, dafür loben wir Dich.
In diesen Lobpreis schliessen wir uns mit vielen zusammen:
Mit allen, die vor uns geglaubt und Dich bekannt haben,
mit allen Geschwistern Deines Volkes
in der Nähe und in der Ferne,
mit allen Toten und Lebenden,
mit dem Vergangenen und dem Zukünftigen,
mit allen Engeln und guten Mächten,
mit dem ganzen Kosmos singen wir:


Sanctus, Sanctus, Sanctus Deus Sabaoth. ( Taizé ) .

Nach dem Abendmahl:

Segen:Und so geht hin mit dem Segen Gottes:

Segen der Trauernden

Gesegnet seien alle,
die mir jetzt nicht ausweichen.
Dankbar bin ich für jeden,
der mir einmal zulächelt
und mir seine Hand reicht,
wenn ich mich verlassen fühle.

Gesegnet seien die,
die mich immer noch besuchen,
obwohl sie Angst haben,
etwas Falsches zu sagen.

Gesegnet seien alle,
die mir erlauben,
von dem Verstorbenen zu sprechen.
Ich möchte meine Erinnerungen
nicht totschweigen.
Ich suche Menschen,
denen ich mitteilen kann,
was mich bewegt.

Gesegnet seien alle,
die mir zuhören,
auch wenn das,
was ich zu sagen habe,
sehr schwer zu ertragen ist.

Gesegnet seien alle,
die mich nicht ändern wollen,
sondern so geduldig annehmen,
wie ich jetzt bin.

Gesegnet seien alle,
die mich trösten und mir zusichern,
dass Gott mich nicht verlassen hat …

(Marie – Luise Wölfling)

Musik: Cesaria Evora, „Besame Mucho“.