Sommerabendtraum

Gottesdienst vom 17. Juli 2005

Eingangsspiel
Triosonate Nr. 1, 2:53

Begrüssung
Gott spricht: Ich bin mitten unter euch!
Liebe Freundinnen und Freunde, feiert mit mir diesen Gottesdienst im Namen des Vaters, des Sohnes und der Heiligen Geisteskraft.
Herzlich willkommen zum Juli-Gottesdienst der lesbischen und schwulen Basiskirche Basel.
Diesen Gottesdienst haben mitgestaltet Anja, sie ist Pfarrerin in Friedlingen, Martin und ich, Urs.
Der Gottesdienst trägt den Titel „Sommerabendtraum“ nicht so ganz nach Shakespeare, lasst Euch einfach überraschen!
Zum Einstimmen singen wir das Lied Nr. 166 drei Mal (evtl. als Kanon)
Lied 166 „Schweige und höre“

Eingangsgebet
Du Gott
Ich möchte mich loslassen
eintauchen in deine Nähe
mich einnisten bei dir
Du umfängst mich,
zärtlich streichelst du meine Haut
Balsam bist du für meine Seele
Ich spüre dich
mit jeder Faser meines Körpers
mit jeder Pore atme ich dich ein
Du bist da
überall
Ehre sei dir
Du Gott
Amen

Wir singen Lied 706, drei Mal
Lied 706 „Nada te turbe“

Biblischer Text
Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.
Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe euch ein Herz von Fleisch.
(Ez. 36:26)

Meditation oder Traumreise
Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe euch ein Herz von Fleisch.
Ihr werdet nun eine kleine Reise unternehmen, dazu bitte ich euch, euch bequem hinzusetzen, die Füsse auf den Boden zu stellen und die Augen zu schliessen.
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Du sitzt auf deinem Stuhl, atmest ruhig – ein – und aus.
Du hörst die Geräusche in und ausserhalb der Kirche, aber sie sind weit, weit weg von dir.
In Gedanken gehst du nun nach hinten zum Kirchentor
Du öffnest das schwere Tor und trittst hinaus, eigentlich erwartest du eine Strasse mit Tram, Autos und Passanten, aber du stehst in einem weiten grünen Park.
Vor dir siehst du einen Teich mit Seerosen, dahinter eine lebensgrosse Marmorstatue, im Hintergrund ein Wäldchen.
Du gehst zum Teich hin, setzt dich ans Ufer, ziehst deine Schuhe aus und hältst deine Füsse ins kühle Wasser.
Fische schwimmen herbei, sie scheinen an deinen Füssen zu schnuppern, ihre Berührungen kitzeln dich.
Eine leichte Brise kommt auf, du fühlst dich wohl.

Dir ist so, als beobachte dich jemand, du blickst hoch, und schaust der Statue ins Gesicht, und du fühlst, dass sie dich anschaut.
Neugierig geworden stehst du auf und gehst im weichen Gras auf sie zu.
Mit jedem deiner Schritte verändert sie sich: Aus Stein wird immer mehr Fleisch und Blut.
Du stehst jetzt vor ihr, sie hat sich in deine Traumprinzessin oder in deinen Traumprinzen verwandelt.
Sie steigt von ihrem Sockel herunter und nimmt dich in ihre Arme, ihr beginnt zu tanzen.
Gott erfüllt Eure Füsse mit Tanz
Eure Arme mit Kraft
Eure Hände mit Zärtlichkeit
Eure Ohren mit Musik
Eure Augen mit Lachen
Eure Nase mit Wohlgeruch
Euren Mund mit Jubel
Euer Herz mit Freude.
Eng umschlungen tanzt ihr den Tanz, der alle liebenden Paare verbindet.
Du wünschst dir, dass die Zeit stehen bliebe.

Der Himmel hat sich bedeckt, der leichte Wind legt sich, einzelne Regentropfen fallen.
Du spürst, wie dein Gegenüber erstarrt und sich von dir abwenden will.
Du suchst wie verzweifelt seinen Mund und willst ihn küssen, aber da ist nur kalter Marmor.

Du schaust auf: Die Statue steht, Stein geworden wieder unbeweglich an ihrem Platz.
Regentropfen fallen dichter, einige rinnen über eure Wangen.
Du gehst zum Kirchentor zurück.
Du kommst am Teich vorbei, schaust zu den Seerosen, nimmst deine Schuhe.

Vor dem Portal drehst du dich nochmals um und blickst zurück, die Statue steht dort, als wäre nichts geschehen
Du steigst die Stufen hoch, öffnest das schwere Tor und schlüpfst hinein.
Du nimmst deinen Platz wieder ein, du bist angekommen
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Öffnet nun langsam die Augen, ihr seid wieder hier. Wenn ihr mögt, steht auf und streckt euch.
Einspielen Musik „Put Your Hand In The Hand“ 3:24 oder Triosonate Stück 2:47

Abendmahl
Anja
Lied 314: „Christe du Lamm Gottes“

Mitteilungen
Mitgemacht und unseren herzlichsten Dank verdient haben Anja, Martin und Santo
Nicht zuletzt danke ich Frank, der mir geholfen hat, den roten Faden wiederzufinden.

Segen
Segenslied Nr. 843 „Vertraut den neuen Wegen“

Wir geben uns jetzt die Hände.
Wir halten einander.
Wir spüren die Kraft
und bitten um Gottes Segen.
Gott, deinen mütterlichen und väterlichen Segen erbitten wir.
Deine Zärtlichkeit und Liebe umfange und halte uns.
Deine Kraft stachle uns an, neue Wege zu gehen.
Dein Segen sei mit uns allen.
Amen