«Wir waren einfach da»

Rückblick auf die Gemeinden-Tage in Frankfurt
aus «Werkstatt Schwule Theologie Nr. 1/2002»

Von Marek Mackowiak

Am ersten Wochenende dieses Jahres trafen sich Vertreter und Vertreterinnen von fünf Gottesdienstprojekten des deutschsprachigen Raumes in Frankfurt am Main: Gottesdienstprojekte aus Basel, Frankfurt, Münster, Nürnberg und Stuttgart, welche von Schwulen und Lesben initiiert worden sind und hauptsächlich von ihnen am Leben erhalten werden.[1]

1    Begegnung in Frankfurt

Bei diesem Treffen ging es zunächst darum, sich kennen zu lernen, zu sehen, welche Gesichter hinter den verschwisterten Projekten stecken und welche Motivationen die anderen dazu angehalten haben, sich eines anderen Gottesdienstes anzunehmen. Unter der sehr bemerkenswerten Gastfreundschaft der Frankfurter und Frankfurterinnen wurde diesen Fragen nachgegangen und konnte Begegnung in einem sehr herzlichen Rahmen stattfinden. Dafür an dieser Stelle ein Dank.

Die Aussage des Baseler Vertreters «Wir waren einfach da»[2] prägte für mich dieses Treffen. Schwule Christen und lesbische Christinnen wollten und wollen aktiv Kirche-sein, ließen eigene Glaubensfeiern entstehen, und sind sowohl in der kirchlichen als auch homosexuellen Szene auf einmal präsent. Kurz: Sie waren einfach da.

Doch diese Motivation geht inzwischen weiter. In den fünf Städten gibt es nicht nur einzelne Messen oder Gottesdienste für Schwule und Lesben, wie im Folgenden deutlich werden wird. In diesem Artikel wird versucht, aus der Erfahrung der Frankfurter Begegnungssituation heraus darzulegen, was die einzelnen Projekte trotz aller Unterschiede gemeinsam haben. Was verbindet uns alle in Stuttgart, Nürnberg, Münster, Frankfurt und Basel?

2    Versuch einer Synopse

Nach einer Vorstellung der einzelnen Projekte wurde in Frankfurt eine Synopse erstellt, bei der die Parallelen, aber auch Unterschiede zwischen den einzelnen Projekten klar hervortraten:

Zu den einzelnen Gottesdiensten reisen Menschen aus dem Umfeld der Städte, aber auch aus entfernteren Gebieten an. Der Einzugsbereich aller Projekte ist enorm groß, von Territorialgemeinden im klassischen Sinne kann nicht die Rede sein. Am Leben erhalten werden alle Projekte durch starkes ehrenamtliches Engagement seitens der Gemeindemitglieder. Als übergreifendes problematisches Merkmal lässt sich allerdings der (sehr) niedrige Anteil an Frauen ausmachen. Diese Sorge teilen alle.

Wichtig ist, dass kein Projekt gestartet worden ist, um zu provozieren; eine direkte Auseinandersetzung mit kirchlichen Verlautbarungen jeglicher Art wurde und wird zum Teil bewusst vermieden. Nicht das Reagieren auf kirchliche Diskriminierung, sondern das aktive Handeln ist für alle Projekte der Antrieb. Oder anders formuliert: Im Zentrum steht, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, selbst Fragen aufzuwerfen und nicht vom Rand her «nur» zu antworten.

Neben diesen Parallelen offenbarte die Synopse aber auch tief greifende Unterschiede, die schon bei den verschiedenen Namen der Projekte beginnen. Diese sollen deshalb hier eigens genannt werden:

  • Lesbische und Schwule Basiskirche Basel — Ökumenische Gemeinde für alle [3]
  • Queergemeinde Münster [4]
  • Queer-Gottesdienst
    nicht nur für Lesben und Schwule in Nürnberg [5]
  • Katholischer Gottesdienst mit Schwulen und Lesben in Stuttgart
  • Projekt schwul und katholisch in der Gemeinde Maria Hilf in Frankfurt am Main [6]

Die verschiedenen Bezeichnungen machen weiter reichende und relevante Unterschiede sichtbar: Während Basel Wert auf eine eigene, bewusst ökumenische Liturgie legt, bleibt es in Münster, [7] Stuttgart und Frankfurt bei katholischen Gottesdiensten, auch wenn diese unbestrittenerweise eigene Themen und Liturgieformen aufbringen. Wichtig ist auch der Ort der jeweiligen Feiern: In drei Städten versammelt man sich in einer katholischen Kirche, in den übrigen in einer evangelischen.

Dies führt zu der berechtigten Frage, welchen Status die jeweiligen Projekte von Seiten der Amtskirchen genießen. Allein Frankfurt besitzt einen offiziellen Status, während in den meisten anderen Städten die Existenz der Feiern zwar den Kirchenleitungen bewusst ist und auch toleriert wird, jedoch nicht «abgesegnet» ist.

Noch viele weitere Unterschiede ließen sich nennen: so die verschiedenen Gründungsjahre der Projekte, die Häufigkeit der Gottesdienste und die Anzahl der Besucher und Besucherinnen. Doch das «Differenzieren», so sehr dies auch ernst genommen werden muss, führt zu einer unnötigen und müßigen Haarspalterei. Da die jeweiligen Projekte unterschiedliche Entstehungsgeschichten besitzen, verschieden alt sind und sich in Städten mit je eigenen Besonderheiten entwickelt haben, sind alle Unterschiede legitim. Diese spielen keine Rolle für die Wertigkeit eines Projektes. Jegliche Gleichmacherei könnte viele positive Charakteristika der einzelnen Gottesdienste ersticken lassen. Der je andere Kontext ließ auch jeweils andere Projekte entstehen. Diese lassen sich grundlegend dadurch kennzeichnen, dass Schwule und Lesben sie initiierten, um sich und Anderen eine christliche Heimat zu schaffen.

3    Was uns verbindet

Nichtsdestotrotz bin ich davon überzeugt, dass uns in Frankfurt, Basel, Nürnberg, Stuttgart und Münster mehr verbindet als die «homosexuelle Initiative» der jeweiligen Gottesdienste. Vieles von dem, was uns gemeinsam ist und daher auch ein fruchtbares Miteinander in Frankfurt ermöglichte, zeigte der zweite Tag des Treffens, an dem wir uns mit der einzelnen Motivation der Vertreterinnen und Vertreter beschäftigten. Tiefe Kennzeichen der Verbundenheit traten zu Tage, die ich an dieser Stelle zusammenfassen möchte.

3.1  Wir waren einfach da

Es ist durchaus richtig, dass die einzelnen Gottesdienste konfessionsgebunden zelebriert werden. Dennoch sind überall auch Gläubige der anderen Konfessionen aktiv. Keiner und keine wird ausgeschlossen; zur Mahlgemeinschaft oder zur Teilnahme am Gemeindeleben wird bewusst ökumenisch eingeladen.

Dahinter steckt sicher die Erfahrung, wegen der eigenen Homosexualität nicht selten selbst ausgeschlossen zu sein. Hieraus erwächst die Motivation, Solidarität praktisch zu üben. Dieses überkonfessionelle Merkmal ist allen fünf Gemeinden eigen und kann als eine Ökumene bezeichnet werden, die selbstverständlich gelebt wird. Es wird nicht auf Unterschiede geschaut, vor allem nicht auf Unterschiede in den konfessionellen Glaubensrichtungen.

Die Praxis dieser selbstverständlich praktizierten Ökumene spiegelt sich nicht nur darin wider, dass sich beispielsweise einzelne Menschen evangelischer Konfession in katholischen Gottesdiensten wohl fühlen, sondern dass auch darüber hinaus weiter gedacht und gehandelt wird. In Münster z.B. werden von einzelnen Gemeindemitgliedern neben der katholischen Messfeier in einer evangelischen Kirche Gottesdienste vorbereitet und zelebriert, die bewusst auf die Form der katholischen Eucharistie verzichten.

Den Amtskirchen sind die fünf Gemeinden um einiges voraus: Denn hier wird ökumenisches Miteinander praktisch geübt und lebendig gemacht, ohne dass dabei die Unterschiede völlig eingeebnet oder nicht ernst genommen würden. Kurz: Indem wir einfach da waren, wurde und wird Ökumene gelebt.

3.2  Wir waren einfach da

Aktives Engagement schenkte allen Projekten das Leben. Alle Männer und Frauen, welche die Gottesdienste initiierten, wollten selbst Kirche sein, wollten sich nicht nur als das homosexuelle Objekt verstehen, über welches Bischöfe, Priester, Pfarrer oder Pfarrerinnen reden.

Allen fehlte etwas: christliche und kirchliche Heimat. Aus dieser Sehnsucht heraus entstanden die jeweiligen Gottesdienstprojekte. Noch heute – zum Teil elf Jahre nach ihrer Entstehung wie z.B. in Frankfurt – sind es einzelne Männer und Frauen, die aktiv die Gottesdienste gestalten und das Gemeindeleben prägen.

Hinter allen Gemeinden steckt der Wille, selbst als Subjekt,als Mann oder Frau mit den eigenen Charismen und Probleme – hauptsächlich eben mit dem Charisma und «Problem» Homosexualität – Kirche zu sein. So schufen sich Schwule und Lesben eine kirchliche Heimat, in der niemand ausgeschlossen wird, jeder und jede sich selbst, wie er oder sie ist, als Subjekt einbringen kann.

Homosexualität ist aber längst nicht das alleinige Merkmal der Gemeindemitglieder, auch wenn es selbstverständlich ist, dass sich vor allem Schwule und Lesben dort wohl fühlen. Die Gemeinden bleiben offen und schaffen erfolgreich Raum für Andere, die sich innerhalb von Kirche oder Gesellschaft ausgeschlossen fühlen. Priester, die ihren Dienst quittieren mussten oder die sich solidarisch mit den Projekten erklären und sich darin wohl fühlen, sind nur ein Beispiel dafür.

Wie schon oben gesagt, geht es den einzelnen Gemeindemitgliedern nicht um Provokation oder das Reagieren auf kirchliche Verlautbarungen, sondern um das aktive Gestalten der eigenen Kirchen durch die eigene Präsenz. Der Spieß wird dadurch umgedreht: Nun ist es an den Kirchen, sich mit ihren aktiven Mitgliedern auseinander zu setzen. Menschen, die sich zu ihren Kirchen bekennen und diese selbstbewusst gestalten, können nicht mehr so einfach an den Rand gestellt werden. Jedoch merken wir alle, dass dies den Kirchen durch Tolerieren, aber Ignorieren immer noch gelingt.

Wir alle gestalten aktiv als Subjekte Kirche, bringen uns – wie wir sind – ein. Das ist ein wichtiges Kennzeichen aller fünf Projekte, die für viele Lesben und Schwule eine neue kirchliche Heimat schufen.

3.3  «Gemeinden-Tage» in Frankfurt

Zu einer derartigen kirchlichen Heimat gehört mehr als die Möglichkeit, einmal im Monat oder jede Woche einen schwul-lesbischen oder queeren Gottesdienst zu besuchen. Um die jeweiligen liturgischen Feiern herum entstanden Gemeinden, die vor allem dadurch atypisch sind, dass sie sich nicht territorial zusammensetzen.

Die Erfahrung beim Frankfurter Treffen bewies: Engagierte Männer und Frauen vertraten ihre Gemeinden, stellten nicht einfach Gottesdienstprojekte vor. Es ist richtig, dass die Gottesdienste, in denen lesbisches und schwules Leben, aber auch die Erfahrung von Ausgrenzung zentrale Themen sind, der Ur-Antrieb waren. Was jedoch letztlich entstanden ist, sind Gemeinden.

Alle fünf Gemeinden leisten diakonische Arbeit, wenn auch in unterschiedlichen Formen. Diese ist abhängig von der jeweiligen Lage und Zusammensetzung der Projekte. Entstanden sind Beratungsangebote für Homosexuelle, die sich weiterentwickeln. Aber auch Projekte, die über den schwul-lesbischen Tellerrand hinaus weisen, werden vorgestellt und unterstützt.

Ein entscheidender Teil diakonischen Handelns muss meines Erachtens in Zukunft den Themen AIDS und HIV gewidmet werden, die bei uns scheinbar langsam in Vergessenheit geraten. Die Krise in Afrika ist dagegen immer noch nicht hinreichend bewusst. Gerade schwule Männer sollten nicht damit beginnen, sich in Sicherheit zu wiegen und dabei die weltpolitische Lage aus purer Selbstbezogenheit zu ignorieren. [8]

Die Notwendigkeit, sich mit neuen und für die Kirche teils ungewöhnlichen Themen auseinander zu setzen, ließ überall auch veränderte Formen der Spiritualität entstehen. Bibelgespräche, Themenabende, Ausflüge, Exerzitien oder Einkehrtage erhalten gerade wegen ihrer neuen Inhalte andere Schwerpunkte. Auf diese Weise bringen die fünf Gemeinden eigene Formen der Spiritualität hervor, die sich vorrangig der schwul-lesbischen Kontexte annehmen, ohne allerdings beim Thema Homosexualität stehen zu bleiben. Gerade die Erfahrung, mit den eigenen spirituellen Sehnsüchten angenommen zu sein, schafft für viele das Gefühl kirchlicher Heimat.

Durch das Auftreten als Christen und Christinnen in der gay community und als Schwule, Lesben und anderweitig Ausgegrenzte innerhalb der Kirchen wird Zeugnis abgelegt. Und dieses Zeugnis ist produktiv, denn es geht nicht um einen (Selbst-) Ausschluss, sondern um selbstbewusstes, engagiertes und offenes Gestalten innerhalb der Kirchen.

In Frankfurt war die Begeisterung spürbar, welche die einzelnen Vertreterinnen und Vertreter an den Tag legten, als sie von ihren Gemeinden sprachen, als sie Menschen nannten, die sich beteiligen oder engagieren. Diese Begeisterung macht klar, dass hier nicht Projekte vorgestellt, sondern Möglichkeiten einer kirchlichen Heimat lebendig gemacht wurden. Insofern war die Überschrift des Frankfurter Vorbereitungsteams hervorragend gewählt: «Gemeinden-Tage».

4    Was die Zukunft bringen kann…

4.1  Für die Kirchen…

…können die hier beschrieben Gemeinden nur ein Gewinn sein. In Zeiten von Seelsorgeeinheiten oder «pastoralen Räumen», die den immer deutlicher werdenden Priestermangel und allenthalben festzustellenden Mitgliederschwund kaum noch zu kaschieren vermögen, werden engagierte Männer und Frauen gesucht, die selbst Kirche gestalten, Gemeinden am Leben erhalten und nicht nur passiv teilhaben.

Dazu werden sich unsere Kirchen jedoch notgedrungen auch mit dem Thema Homosexualität auseinandersetzen müssen. Ihnen stehen nun selbstbewusste Gesprächspartnerinnen und -partner gegenüber. Jetzt gilt es, mit ihnen zu reden, statt nur über sie.

Ferner können Gemeinden, die sich nicht territorial zusammensetzen, sondern gemeinsame thematische Interessen teilen, als zusätzliche(!) Alternativen zu Gebote stehen. Im häufig diagnostizierten Zeitalter der Mobilität geht räumliche Heimat(-bezogenheit) nicht selten verloren. In dieser Situation kann gerade eine territorial ungebundene Gemeinde zur Heimat werden und Gläubigen ein Gefühl von kirchliche Heimat vermitteln, das vielen heute abhanden gekommen ist.

Der Wille zum Gestalten, der in Frankfurt bei allen Vertreterinnen und Vertretern spürbar wurde, wird auch dadurch gefördert, dass man sich selbst als Subjekt einbringen kann und muss. Indem sich die Kirche selbst vom Grundzug einer Dienstleistungsgesellschaft verabschiedet und ihren Gläubigen Raum zum Gestalten lässt, kann sie dem innerkirchlichen negativen Trend entgegenwirken.

Wenn wir den sensus fidelium ernst nehmen, so müssen wir uns fragen, ob Spaltung über zum Teil sehr banale Aspekte nicht durch praktische Ökumene, wie sie die in Frankfurt versammelten Gemeinden leben, ersetzt werden kann. Natürlich darf Reflexion hierbei nicht fehlen. Der Wille, eine Kirche im praktischen Sinne zu sein, muss jedoch ernst genommen werden.

Die Begegnung in Frankfurt bewies, dass kein Gegeneinander beabsichtigt ist, sondern dass Christinnen und Christen voll Engagement als Subjekte ihre Kirche(n) ökumenisch gestalten wollen. Dabei geht es nicht um eine Abwertung des Amtes, sondern um das Ernstnehmen der einzelnen ungeweihten Gläubigen. Gerade im Freiraum, Kirche aus der subjektiven Erfahrung aller zu gestalten, sehe ich eine positive Entwicklung für die Zukunft der einen christlichen Kirche.

4.2  Für uns…

Aus Projekten sind schnell christliche Gemeinden entstanden, die sich zu Recht unterscheiden, aber dennoch wichtige Gemeinsamkeiten teilen: die Bereitschaft zur Ökumene und den Willen zum subjekthaften Handeln in den Kirchen.

Wir sind da: innerhalb der Kirchen als Lesben und Schwule, innerhalb der schwul-lesbischen Szene als Christinnen und Christen.

Und wir werden da sein: Neue Gemeinden entstehen momentan in München, Sankt Gallen, Zürich und Berlin. Solidarität mit ihnen wurde beim Treffen in Frankfurt dadurch geübt, dass Grußkarten mit besten Wünschen in diese vier Städte unterschrieben und versandt wurden.

Die Bereitschaft zur Verbundenheit ist ein wichtiges Signal, das alle in ihre Städte und zu ihren Gemeinden mitgenommen haben. Sie soll fortgesetzt werden, indem die «Gemeinden-Tage» jährlich wiederholt werden sollen. Das nächste Treffen ist am zweiten Januarwochenende 2003 in Münster geplant.

Weitere Gemeinden sollen eingeladen werden. Ich denke, dass auch die Berliner Ökumenische AIDS-Initiative KIRCHE positHlV ihren Raum bei dem Treffen finden könnte. Denn wie Andreas Brands schreibt, «hat sich gezeigt, dass wir de facto Gemeindeaufbau betrieben.» [9] Mag sein, dass in Berlin die diakonische Arbeit mit AIDS-Kranken und HIV-Infizierten und nicht ein Gottesdienst als liturgische Größe der Ur-Antrieb war. Dennoch entstand eine Gemeinde, die sich sowohl ökumenisch zusammensetzt, als auch daran interessiert ist, nicht «Objekt von Zuwendung» [10] zu sein, sondern selbst aktiv Kirche zu gestalten.

Wie auch immer die weitere Vernetzung konkret aussehen wird: Aus Frankfurt nehmen alle ein wohltuendes Gefühl von Gemeinschaft über die eigenen Gemeinden hinaus mit. Dieses Gefühl ist seit Anfang des Jahres unterstützend bei der Arbeit in den jeweiligen Städten spürbar. Und mit ihm lässt sich umso engagierter — nach einem Coming-Out – an einem kirchlichen Coming-Home für alle arbeiten.

Marek Mackowiak, Jahrgang 1976 ist Lehramtsstudent der katholischen Theologie in Münster (Westf.), wo er im Forum (Leitungsgremium) der Queergemeinde mitarbeitet.


<p[1] Dreikönigstreffen 2002 «Erfahrungen und Mahlgemeinschaften» im Rahmen des Jubiläumsjahres «10 Jahre Projekt schwul und katholisch in der Gemeinde Maria Hilf» vom 5. bis 6. Januar 2002 in Frankfurt am Main.

[2] Er wurde gefragt, welchen kirchlichen Status die Gemeinde habe.

[3] Vgl. Urs Mattmann: Lesbische und schwule Basiskirche Basel. In: WeSTh 6 (1999), 166-169.

[4] Vgl. Arnd Bünker und Peter van Elst: Queer-Gottesdienst in Münster. In: WeSTh 6 (1999), 149-159.

[5] Weitere Informationen unter http://www.queergottesdienstnuernberg.de

[6] Vgl. Georg Trettin: Schwul und katholisch: ein Projekt. In: WeSTh 6(1999) 160-162.

[7] In Münster wird in einer evangelischen Kirche bereits einmal im Monat ein Queerwortgottesdienst zusätzlich zur katholischen Eucharistiefeier angeboten.

[8] Vgl. WeSTh 8 (2001), Heft 4 mit dem Schwerpunktthema: AIDS – geheilt und vergessen?

[9] Andreas Brands: Ökumenische AIDS-lnitiative KIRCHE positHlV. ln: WeSTh 8 (2001). 254-258. Hier: 257.

[10] Ebd. 258